"25 Jahre friedliche Revolution"
Engers Partnerstadt Lichtenstein erinnert an die Wende.
„Mein elftes Gebot: Du sollst Dich erinnern.“ Unter dieses Motto der Dresdner Autorin, Regisseurin und Bürgerrechtlerin Freya Klier stellte die Stadt Lichtenstein in Sachsen, Partnerkommune der Widukindstadt Enger, ihre Veranstaltung.
Zum Gedenken an den gewaltlosen Umbruch in der damaligen DDR, der am 9. November 1989 mit Mauerfall und Grenzöffnung seinen Höhepunkt fand und den Weg zur deutschen Einheit ebnete, hatte Lichtensteins Bürgermeister Wolfgang Sedner eingeladen. Zu den Gästen gehörte auch Engers Bürgermeister Klaus Rieke mit einer Delegation aus Rat und Verwaltung der Widukindstadt.
Kernpunkt des Programms am 25. Jahrestag des Mauerfalls war eine Gesprächsrunde in der Lichtensteiner St. Laurentiuskirche, an der außer den Bürgermeistern von Lichtenstein und Enger, dem stellvertretenden Bürgermeister der Lichtensteiner Partnerstadt Pfullingen in Baden-Württemberg und lokalen Zeitzeugen der Wendezeit auch der Fernsehmoderator Max Schautzer teilnahm, der durch soziales Engagement der Stadt Lichtenstein verbunden ist.
Für Engers sächsische Partnerstadt ist die St. Laurentiuskirche ein Symbol für die friedliche Revolution. Hier trafen sich im Wendeherbst 1989 die Bürger zum gemeinsamen Friedensgebet und forderten Reformen ein.
Nun, ein Vierteljahrhundert später, diskutierten an dieser Stelle Menschen aus Ost und West, DDR und BRD, neuen und alten Bundesländern unter großer öffentlicher Anteilnahme darüber, wie sie diese inzwischen historischen Ereignisse damals erlebt und wahrgenommen haben. Launige Anekdoten kamen zur Sprache, aber auch Erinnerungen an mutige Menschen, die trotz der Gefahr staatlicher Repressalien ihre demokratischen Rechte einforderten und schließlich obsiegten.
Bürgermeister Rieke zog anschließend folgendes Fazit:
„Die Festveranstaltung war sehr beeindruckend, ausgewogen sowie gehaltvoll und wird uns sicher lange in positiver Erinnerung bleiben. Viele auch für mich bisher nicht bedachte Sichtweisen, insbesondere aus ‚östlicher’ Wahrnehmung, sind bei den Gesprächen deutlich geworden und haben zum Nachdenken angeregt.“
Zur gelebten Städtepartnerschaft zwischen Enger und Lichtenstein gehört die Ausstellung „Engeraner Gesichter“ des hiesigen Künstlers Carsten Gehring, die noch bis Ende Januar 2015 im Neuen Rathaus der Stadt Lichtenstein zu sehen sein wird. Gehrings Werkschau mit zahlreichen Portraits von Menschen aus der Widukindstadt wurde im Rahmenprogramm des Gedenktages von Bürgermeister Rieke feierlich eröffnet.
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