Nein! zu Gewalt an Frauen! | 17. 11. 2023
„Wir wollen und müssen uns klar positionieren, denn es geschehen nach wie vor viel zu viele Gewalttaten an Mädchen und Frauen auch hier im Kreis Herford“, sagt Engers Gleichstellungsbeauftragte Lydia Ercan.
Mit 461 registrierten Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen lagen die Fallzahlen 2022 nicht nur deutlich höher als im Vorjahr mit 388 Fällen, laut Lydia Ercan sei auch von einer deutlich höheren Dunkelziffer zu rechnen. „Es gehört schon einiges dazu, als Frau Gewalterfahrungen öffentlich zu machen. Vor allem, weil diese zumeist im privaten Umfeld und in der Familie gemacht werden“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte. Zudem habe Gewalt viele Formen, die weit über körperliche Übergriffe hinaus gingen und auch subtile Formen wie Cybermobbing, Stalking, Bedrohen, grundloses Anschreien und Erniedrigen und Schaffen von finanzieller Abhängigkeit umfassten. Auch werden Frauen und Mädchen in ihren Persönlichkeitsrechen sehr stark eingeschränkt.
„Als Kommune wollen wir helfen, das Thema zu enttabuisieren“, sagt sie und führt aus: „Wir wünschen uns, dass Menschen offen für dieses schwierige Thema sind, Nachbarn nicht wegschauen und die Betroffenen wissen, dass sie nicht allein sind.“
Ein besonders niederschwelliges Hilfsangebot an Betroffene ist das bundesweite Hilfetelefon, das Tag und Nacht unter der Nummer 116016 erreichbar ist und in 17 Sprachen berät und unterstützt. Die Gespräche erscheinen nicht in den Einzelaufstellungen der Telefonanbieter.