Sirenen, Warn-Apps, Cell Broadcast | 05. 12. 2022
Kreis Herford. Am Donnerstag, den 8. Dezember, findet in Deutschland der bundesweite Warntag statt. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnsysteme.
Auf diese Weise werden die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen hin überprüft. Im Nachgang werden von den Verantwortlichen gegebenenfalls Verbesserungen vorgenommen und so das System der Bevölkerungswarnung sicherer gemacht. Darüber hinaus soll die Bevölkerung für die Bedeutung der verschiedenen Warnsignale sensibilisiert werden.
Auch der Kreis Herford beteiligt sich an dem Warntag und hält die Bürgerinnen und Bürger über die sozialen Medien, die Presse und die eigene Website auf dem Laufenden. So werden am Donnerstag im Kreisgebiet die stationären Sirenen, aber auch die Warn-Apps KatWarn und NINA getestet. Zudem kommt ein neues Element hinzu: Cell Broadcast.
Cell Broadcast als neuer Warnkanal
Mit diesem in Deutschland neu eingeführten Warnkanal werden Warnungen an viele Mobilfunkgeräte bzw. Smartphones in einem Gefahrengebiet geschickt. Was ab Februar 2023 im Ernstfall lokal von den Behörden vor Ort eingesetzt werden kann, wird am bundeweiten Warntag zentral vom Bundesamt für Katastrophenschutz gesteuert.
So wird eine Probewarnmeldung über „Cell Broadcast“ verschickt, die voraussichtlich rund die Hälfte aller Handys in Deutschland direkt erreicht. Es können derzeit noch nicht alle Smartphones erreicht werden, da viele Faktoren für die Empfangbarkeit eine Rolle spielen. Derzeit arbeiten jedoch alle beteiligten Akteure bundesweit eng zusammen, um die technischen Hürden möglichst bis Februar 2023 zu überwinden.
Cell Broadcast dient auch als Ergänzung zu den Warn-Apps KatWarn und NINA, über die ebenfalls am Aktionstag eine Warnmeldung rausgeht. Während die Warn-Apps auf dem Smartphone installiert sein müssen, um eine Warnmeldung zu erhalten, soll Cell Broadcast die Smartphones zukünftig auch ohne technische Voreinstellungen erreichen. Dennoch sind auch die Warn-Apps ein wichtiger Bestandteil des Warnsystems, betont Kreisdirektor Markus Altenhöner. „Je nach Einstellung können über die APPs auch wichtige zusätzliche Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und des Deutschen Wetterdienstes abgerufen werden. Es macht auf jeden Fall Sinn, sich KatWarn und NINA auf dem Smartphone zu installieren“.
Drei Sirenentöne werden ab 11 Uhr ausgelöst
Gegen 11 Uhr wird der Sirenenalarm zentral von der Kreisleitstelle in Hiddenhausen per Knopfdruck ausgelöst. Derzeit können von dort aus insgesamt über 50 Sirenenstandorte im Kreisgebiet angesteuert werden. Ein Sirenenalarm dient dazu, die Bevölkerung auf plötzlich auftretende Gefahren frühzeitig aufmerksam zu machen. Dies kann zum Beispiel bei Unfällen mit giftigen Stoffen oder Bränden der Fall sein. Aber auch bei extremen Wetterverhältnissen wie Stürmen, Starkregen oder Hochwasser.
Insgesamt werden drei Sirenentöne im Abstand von ca. 5 Minuten ausgelöst. Der erste Ton signalisiert, dass es sich um einen Probealarm handelt. Dieser einminütige „Entwarnungston“ hört sich durchgehend gleich an. Es folgt ein einminütiger Warnton, der an- und abschwellt. Abschließend wird noch einmal der Entwarnungston ausgelöst.
„Auch dieses Mal werden wir die bisher aufgestellten stationären Sirenen auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen. Dies betrifft besonders die Sirenen, die beim letzten Warntag nicht funktioniert haben und die Sirenen, die seit diesem Zeitpunkt neu hinzugekommen sind“, erklärt Markus Altenhöner, der ergänzt:
„Die kreis-, landes- und bundesweiten Warntage sind von großer Wichtigkeit. Wir können so am besten ermitteln, wo es Optimierungsbedarf gibt, wo wir nachbessern können. All das dient dazu, die Menschen im Kreis so schnell und so umfassend wie es geht warnen zu können. Nicht nur bei Unfällen oder Bränden, sondern auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und wiederkehrender extremer Wetterverhältnisse ist es wichtig, dass unsere Warnsysteme funktionieren“.
(Quelle: Pressemitteilung des Kreises Herford)